Feministische Literatur

Romane und Krimis

Romane und Krimis:

  • Das Land der Anderen - Leila Slimani
  • Der Geruch des Paradieses - Elif Shafak
  • Identitti - Mithu M. Sanyal
  • Schöner Morden - Isabel Rohner
  • Die verbotenste Frucht im Bundeshaus - Jessica Jurassica
  • Gesang der Fledermäuse - Olga Tokarczuk
  • Blauer Hibiskus - Chimamanda Ngozi
  • Das Echo der Gezeiten - Rebekka Frank

Das Land der Anderen

von Leila Slimani - 2022

Mathilde, eine junge Elsässerin, verliebt sich am Ende des Zweiten Weltkriegs in Amine Belhaj, einen marokkanischen Offizier im Dienst der französischen Armee. Die beiden heiraten und lassen sich in der Nähe von Meknès nieder, am Fuß des Atlas-Gebirges, auf einem abgelegenen Hof, den Amine von seinem Vater geerbt hat. Während er versucht, dem steinigen Boden einen kargen Ertrag abzutrotzen, zieht Mathilde die beiden Kinder groß. Voller Freiheitsdrang hatte sie den Aufbruch in ein neues, unbekanntes Leben gewagt und muss doch bald ernüchternde Erfahrungen machen: den alltäglichen Rassismus der französischen Kolonialgesellschaft, in der eine Ehe zwischen einem Araber und einer Französin nicht vorgesehen ist, die patriarchalischen Traditionen der Einheimischen, das Unverständnis des eigenen Mannes. Aber Mathilde gibt nicht auf. Sie kämpft um Anerkennung und ihr Leben im Land der Anderen.


Der Geruch des Paradieses

von Elif Shafak - 2016

Ein tiefgehender, vielschichtiger und höchst spannender Roman über weibliche Selbstbestimmung und das Verhältnis von Orient und Okzident.

Peri und ihre beiden besten Freundinnen Shirin und Mona könnten unterschiedlicher nicht sein. Als sie sich während ihres Studiums in Oxford jedoch in das umstrittene Seminar des charismatischen Professors Azur einschreiben, wird ihr Schicksal auf dramatische Weise zusammengeschweißt. Elif Shafak lässt verschiedene Wertsysteme sowie Schattierungen des Glaubens meisterhaft kollidieren und zeigt auf, dass diese Konflikte ihren Kampf auch im Inneren eines jeden Menschen fortsetzen.


Identitti

von Mithu M. Sanyal - 2021

Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die Professorin für Postcolonial Studies in Düsseldorf war eben noch die Übergöttin aller Debatten über Identität – und beschrieb sich als Person of Colour. Als würden Sally Rooney, Beyoncé und Frantz Fanon zusammen Sex Education gucken, beginnt damit eine Jagd nach „echter“ Zugehörigkeit. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er*sie ihn betrat.


Schöner Morden

von Isabel Rohner - 2019

Linn Kegel steht unter Druck. Sie soll ihrem Verleger einen feministischen Krimibestseller liefern – subito! Ausgerechnet da winkt ein Hilfsjob bei der Kölner Künstleragentur Ars Artis. Dort kam eine Kollegin zu Tode – und es war kein natürlicher … Nun steht der ganze schräge Laden unter Verdacht. Linn aber braucht Geld, also rauft sie sich ihre Laurie-Penny-Frisur und zieht in die Welt des schönen Scheins – wo skurrile Begegnungen auf sie warten.


Die verbotenste Frucht im Bundeshaus

von Jessica Jurassica - 2019

Jessica Jurassica schreibt sich mit einer flammenden, sinnlichen Sprache direkt in die Herzen jedes André-Béret-Fans. Meisterhaft schildert die junge Autorin Szenen, welche die Leserinnen mitfiebern lassen, als würde man sie wahrhaftig selbst erleben. Mit ihrem Debüt schenkt Jessica Jurassica der treuen Community eine fesselnde, hemmungslose, erregende Geschichte – amourös, frivol und hoch-erotisch!
Von der NZZ über die Republik bis zu 20 Minuten: Im Sommer 2020 war der Kurzroman »Die verbotenste Frucht im Bundeshaus« in allen Schweizer Medien und damit ein Volltreffer. Die ersten Auflagen im Eigenverlag sind längst vergriffen. Aber weil die Geschichte zu heiss ist, um vergessen zu gehen, gibt es »Die verbotenste Frucht im Bundeshaus« nun als Taschenbuch mit Goldprägung.


Gesang der Fledermäuse

von Olga Tokarczuk - 2011

Krimi? Feministischer Roman? Anklageschrift gegen Tierquälerei? Vor allem: ungemein spannend!

Im Sommer tummeln sich wohlhabende Städter auf dem Hochplateau an der polnisch-tschechischen Grenze. Im Winter fliehen die allermeisten Einwohner den windumtosten Ort. An den langen dunklen Tagen widmet sich Janina Duszejko der Astrologie und der Lyrik des von ihr verehrten William Blake. Man hält die ältere Dame für verschroben, wenn nicht gar für ver- rückt, auch weil sie die Gesellschaft von Tieren der von Menschen vorzieht. Dann gibt es einen Toten. Janinas Nachbar Bigfoot ist grausam erstickt: In seiner Kehle steckt der Knochen eines Rehs. Und es bleibt nicht bei einer Leiche. Janina ermittelt auf eigene Faust. Kriminalfall, philosophischer Essay, Fabel, literarisches Spiel auf ebenso komische wie ergreifende Weise zeigen Olga Tokarczuk und ihre hinreißende Heldin, wie sehr es unserer Gesellschaft an Respekt mangelt, ob der Natur und den Tieren gegenüber oder jenen Menschen, die am Rande stehen.


Blauer Hibiskus

von Chimamanda Ngozi - 2015

Das Haus von Kambilis Familie liegt inmitten von Hibiskus, Tempelbäumen und hohen Mauern, die Welt dahinter ist das von politischen Unruhen geprägte Nigeria. Mit sanfter, eindringlicher Stimme erzählt die 15-jährige Kambili von dem Jahr, in dem ihr Land im Terror versank, ihre Familie auseinanderfiel und ihre Kindheit zu Ende ging. Der erste vielgelobte Roman Adichies, verzweifelt schön und ganz gegenwartsnah.


Das Echo der Gezeiten

von Rebekka Frank - 2024

Die wilde Schönheit der Nordseeküste, ein geheimnisvolles Schiffswrack und zwei Frauen, verbunden durch das Meer. Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen:

St. Peter, 1955: Tillas Welt ist das Meer. Sie will nicht heiraten, sondern tauchen. Nicht eingeengt werden, sondern die Freiheit der Wellen spüren. Dabei entdeckt sie in der Tiefe der Nordsee ein altes Schiffswrack, von dem sich die Fischer seit Generationen Legenden erzählen. In Tilla wächst der unbändige Wunsch, seine Geheimnisse zu lüften.

Auf einer Nordseeinsel, 1633: Die junge Nes sucht mit ihrer Mutter in einem Beginenkonvent Zuflucht vor ihrer Vergangenheit. Doch bald wenden sich die Inselbewohner gegen die Frauen und gefährliche Anschuldigungen machen die Runde. Zeitgleich taucht am Horizont ein geheimnisvolles Schiff auf, das Rettung oder Verderben bedeuten könnte.

Zwei Frauenschicksale, die über Jahrhunderte hinweg ein verbindendes Element haben, die Nordsee, stehen beispielhaft für mutige feminine Power. Während Nes im 17. Jahrhundert gegen Aberglauben, gefährlichen Hexenwahn und bedrohliche Machtverhältnisse ankämpfen muss, um ihr Leben und das ihrer Mutter zu retten, ist Tilda Mitte des 20. Jahrhunderts damit beschäftigt sich gegen die Vorherrschaft männlichen Denkens und Handeln zu Wehr zu setzen, um ihren Traum vom Studieren zu verwirklichen. Beide Frauen verkörpern trotz aller Widerstände, die ihnen entgegengesetzt werden, eine innere Stärke und mentale Kraft zur Verwirklichung ihrer Träume, frei und glücklich zu leben.